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Denkmalgerechte Schlosshofgestaltung in Michelbach

Der Star ist das Schloss. Der Pflasterbelag rund um das historische Anwesen soll dem Bauwerk den Boden bereiten. Eindrucksvoll gelungen ist das mit dem rustikalen ORIGINAL TEGULA Design, das so wirkt, als wäre es Stein für Stein von Hand geschlagen worden. Idealer Kombinationspartner ist unter anderem der organische ARENA Pflasterstein.

Pflasterbeläge müssen vielen Anforderungen genügen. Wenn zur Ästhetik und Nutzbarkeit auch der kulturelle Dialog eine Rolle spielen soll, erweisen sich Pflastersteinsysteme als ideal, die ansprechende und wirtschaftliche Konzepte im Sinne der Denkmalpflege ermöglichen. Das zeigen die neugestalteten Außen anlagen beim Evangelischen Schulzentrum auf Schloss Michelbach an der Bilz.

Wilhelm zu Obersontheim aus dem schwäbisch-fränkischen Adelsgeschlecht der Schenken von Limpurg ließ das Anwesen bis 1619 als standesgemäßes Witwendomizil erbauen. Doch es blieb unbewohnt. In späterer Zeit bezog die Forstverwaltung einige Nebenräume. Ab 1926 waren Bildungseinrichtungen im Schloss untergebracht. Daraus entwickelte sich in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche von Baden-Württemberg ein heute bedeutendes Schulzentrum mit Internat.

Das dreistöckige Hauptgebäude mit vorgelagertem Turm, Großes Schloss genannt, und ein gegenüberliegender dreiflügeliger Fachwerkbau – das Kleine Schloss – umfassen einen reizvollen Innenhof. Zu seinem Charme tragen auf die historische Architektur abgestimmte Pflasterungen bei.

Bis vor kurzem bestand die etwa 1000 m² große Fläche aus einer öden Asphaltdecke und zwei von Gebüsch überbewucherte Karrees vor dem Kleinen Schloss. Entlang des Gebäudetraufs war teilweise noch altes Großpflaster aus Muschelkalk vorhanden. Die Schulstiftung wünschte eine Neugestaltung des Platzes, der neben seiner Nutzung als Pausenhof auch für Konzerte und Theateraufführungen geeignet sein sollte. Dabei waren unter anderem die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen.

Überzeugende Pflasterlösung

Der mit der Aufgabe betraute Landschaftsarchitekt Markus Gundelfinger aus Schwäbisch Hall sah sich vor große Herausforderungen gestellt: „Die gesamte Hoffläche war stark nach Süden und Südwesten zum Kleinen Schloss hin geneigt. Weil es kein Entwässerungssystem gab, hatte die Gebäudesubstanz erheblichen Schaden erlitten. Alle fünfzehn Hauseingänge wiesen unterschiedliche Höhen auf und sollten nun möglichst barrierefrei erreichbar sein", schildert der Planer einige Problempunkte.

Für das Flächendesign wählte er TEGULA Pflastersteine und kombinierte diesen unverwechselbaren Klassiker mit den geradezu organisch geformten Pflastersteinen von ARENA.

Die beiden rustikalen Betonpflaster definieren in spannendem Kontrast, doch unaufdringlich, Funktionsbereiche und verbinden den Schlosshof mit den umliegenden Freianlagen. Das dezente Farbenspiel aus Ockertönen ist auf die Fassaden abgestimmt.

Bereits seit über 30 Jahren bewährt sich TEGULA Pflaster als leicht zu verarbeitendes, robustes und komfortables Produkt, das durch den individuellen Kantenbruch wirkt, als wäre Stein für Stein von Hand angefertigt worden. Die Abmessungen der getrommelten Steine lassen in der Fläche ein sehr ausgewogenes Bild entstehen.

Dagegen erinnert ARENA Pflaster an gespaltene Wacken, die früher häufig zur Bodenbefestigung eingesetzt wurden. Es zeichnet sich aber durch gute Begehbarkeit und Rutschsicherheit aus. Die Steine können als Wildverband oder in beliebigen geometrischen Mustern verlegt werden, von – wie in diesem Fall – Reihen bis hin zu Kreisen. Anschlüsse lassen sich mühelos herstellen, denn eines der fünf Formate passt immer ins Gefüge.

Hervorragend korrespondiert die natürliche Anmutung der genannten Pflasterbeläge mit einem alten Ambiente und ermöglicht stilsichere Restaurierungen. „Das hat die Befürwortung des Gestaltungskonzepts durch die Untere Denkmalschutzbehörde gefördert", freut sich Markus Gundelfinger.

Erlebnisreiche Nutzung

Bestimmendes Element der Platzgestaltung sind zwei höhengleiche, gebäudeseits über Blockstufen zugängliche Plateaus, die durchgehend mit ARENA Pflastersteinen gepflastert sind. Darauf wachsen jeweils vier Kugel-Trompetenbäume.

Sie erfüllen die Vorgabe der Bauherrschaft nach verhältnismäßig niedrigen, pflegeleichten Gehölzen, die den Räumen im Obergeschoss kein Licht wegnehmen. Ihre Kronen werden mit den Jahren ein gemeinsames Blätterdach bilden, das willkommenen Schatten spendet. Schon jetzt laden Bänke zum Verweilen ein.

Die Plateaus werden auch für schulische Darbietungen genutzt. Bei größeren Veranstaltungen, beispielsweise den stets ausverkauften „Sommerserenaden", dienen sie als Auflager für eine temporäre Bühne. Schlichte Pollerleuchten und eine Fassadenbeleuchtung verleihen dem Schlosshof bei Dunkelheit eine eindrucksvolle Atmosphäre.



Objekt

Neugestaltung des Schlosshofs in 74544 Michelbach an der Bilz

Bauherr

Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche Baden-Württemberg

Eingebaute Produkte

ca. 700 m² TEGULA Pflastersteine (Format 20,8 / 17,3) Farbton Ocker-Variation
und ca. 470 m² ARENA Pflastersteine, Jura Variation

Planung Freianlagen

landschaftsarchitekturbüro gundelfinger, 74523 Schwäbisch Hall

Planung Gebäudesanierung

Architekturbüro Obinger, 74523 Schwäbisch Hall

Planung Beleuchtung

Ingenieurbüro Göggerle, 74564 Crailsheim

Ausführung

Wilhelm Kreativgarten, 74538 Rosengarten

Produkthersteller

braun-steine GmbH, 73340 Amstetten

Fertigstellung

Sommer 2010