Originelle Schulhofgestaltung in Stuttgart
Wo sich Wege wie ein mäanderndes Flusstal durch das Schulgelände ziehen und sich in den bewachsenen Hang und ins Naturdenkmal schmiegen, da zeigt der wasserdurchlässige ARENA Pflasterstein seine Stärken. Die Belagsfläche verbindet sich mit den üppigen Vegetationsbereichen.
Oft müssen Bodenbeläge komplexen Anforderungen genügen. Sie sollen optisch ansprechend sein und ökologisch wirksam, aber auch verlässlich bei den technischen Funktionen. Das Pflasterstein-System ARENA bringt alle hierzu notwendigen Voraussetzungen mit. Es hat einen ganz eigenständigen Charakter, ist jedoch sehr anpassungsfähig und ermöglicht ebenso attraktive wie situationsgerechte Gestaltungen.
Dieses Potenzial hat die Freie Waldorfschule Uhlandshöhe in Stuttgart ausgeschöpft. Sie wurde 1919 von Emil Molt, Besitzer der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, für die Kinder seiner Werktätigen ins Leben gerufen. Er zählte damals zu den bedeutendsten Unternehmern der süddeutschen Metropole und war ein rühriger Sozialreformer. Die pädagogische Leitung der Einrichtung vertraute er Rudolf Steiner an, dem Begründer der Anthroposophie. So wurde die Uhlandshöhe zur Keimzelle einer Erziehung, die heute mit über 1000 Schulen sowie einem Vielfachen an Kindergärten und Heimen auf allen Kontinenten der Erde vertreten ist.
An einem Aussichtspunkt über dem Stadtkessel gelegen, entfaltet sich das weitläufige Areal der Waldorfschule in abwechslungsreichen Raumfolgen, die aus den Vor- und Rücksprüngen der Gebäude resultieren. Akzente setzen imposante Laubgehölze, neben Linden, Kastanien und Robinien auch nicht alltägliche Arten wie Kaukasische Blauglockenbäume und ein Ginkgo.
Ideale Pflasterlösung
Im Zusammenhang mit einem neuen Hort und Mensagebäude wurden von dem Stuttgarter Landschaftsarchitekten Jochen Köber mehrere Außenanlagen umgestaltet. Darunter auch ein Teil des Pausenhofs, wobei eine frühere Schülerinitiative zu seiner Verschönerung inspirierend wirkte. Das Konzept entstand aus den räumlichen Gegebenheiten, die den Gedanken an ein mäanderndes Flusstal aufkommen lassen. Es wird durch vertiefte Belagsflächen betont, die sich gleichsam zwischen die Vegetationsbereiche ergießen und inselartige Baumstandorte umspülen. Als geographische Komponente ergänzt die im Hintergrund aufragende „Rote Wand" das Bild. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Steinbruch, dessen Namen auf dem Eisengehalt des gewonnen Materials beruht. Es ermöglichte nicht nur viele Bauten in Stuttgart, sondern war auch überregional geschätzt, insbesondere zum Erhalt historischer Substanz, beispielsweise dem Kölner Dom. Heute ist der überwiegend bewachsene Hang ein Naturdenkmal und prägendes Element des Schulgeländes.
Darauf Bezug nehmend wurde in den Anlagen ebenfalls roter Sandstein verwendet. Er fasst die geböschten Pflanzungen ein und bietet Sitzmöglichkeiten in Form grob behauener Blöcke mit Holzauflage. Als Bodenfestigung sind Polygonalplatten kontrastvoll mit dem im gleichen Farbton gewählten Pflastersystem ARENA kombiniert. Das ungewöhnliche Betonprodukt besteht aus Steinen in verschiedenen Größen mit unregelmäßigen, abgerundeten Konturen. Sie erinnern an gespaltene Kiesel, was den Eindruck von einem Flussbett verstärkt.
Darüber hinaus „wird die Forderung nach einem Belag erfüllt, der wasserdurchlässig ist und doch so belastbar, dass der Pausenhof bei Schulfesten oder Konzerten als Parkplatz dienen kann", erläutert der Landschaftsarchitekt. „Bedingt durch die fast organischen Umrisse der Steine ist der Fugenanteil sehr hoch, und selbst starke Niederschläge versickern rasch". Bei fachgerechtem Einbau wird der für befestigte Flächen ohne Kanalanschluss vorgegebene Wert von 270 l / (s x ha) dauerhaft übertroffen. Abstriche beim Nutzungskomfort sind nicht zu befürchten; das Pflaster ist trittsicher und rutschfest.
Praktische Vorteile
ARENA Pflaster erwies sich als hervorragend geeignet, um geschwungene Verläufe herzustellen. Wie selbstverständlich binden sie die Bauminseln ein und fügen sich angrenzenden Belägen und baulichen Strukturen. Der Wilde Verband erhält seinen Reiz durch die zufällige Anordnung der Steine. Sie lassen sich aber auch in Reihen oder beliebigen Rundungen bis hin zu kompletten Kreisen verlegen. Dabei sind „zeitraubende Zuschnitte nicht nötig. Eines der Formate passt immer", bestätigt Michael Hörr, Inhaber der mit der Ausführung beauftragten Garten- und Landschaftsbaufirma in Remseck.
Die Waldorfschule ist über das Ergebnis begeistert. Nicht zuletzt deswegen, weil ihre Überzeugung, dass man die Individualität des Einzelnen respektieren müsse, sich in der lebhaften Pflasterung zu spiegeln scheint. Gerne zieht sie einen Vergleich zu ihren Schülern, die ähnlich den Steinen alle unterschiedlich sind, aber zusammen eine gute Gemeinschaft bilden.
Objekt
Pausenhof; Freie Waldorfschule Uhlandshöhe, 70188 Stuttgart
Planung
Koeber Landschaftsarchitektur, 70178 Stuttgart
Produkt
ca. 750 m² ARENA Pflastersteine
Ausführung
Michael Hörr GmbH Garten und Landschaftsbau, 71686 Remseck
Produkthersteller
braun-steine GmbH, 73340 Amstetten
Fertigstellung
2007