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Weinbergmauern in Gabionenbauweise

Im Ortsteil Öschelbronn der Gemeinde Berglen wurden Weinbergmauern von SANTURO in Drahtgitterkörben verwendet – ein Novum, das Aspekte einer traditionellen Baukultur mit höchsten Anforderungen an die Standfestigkeit verbindet. Dadurch werden die Einsatzmöglichkeiten des vielseitigen Produktes noch vergrößert.

Für die Befestigung und Gestaltung von Geländesprüngen gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Zwar lässt sich manches aus Erfahrungen beurteilen. Aber erst anhand der konkreten Verhältnisse kann man entscheiden, auf welche Weise der Erddruck nachhaltig aufgefangen beziehungsweise Schubkräfte in standsicherem Untergrund abgeleitet werden können. So auch in Öschelbronn, einem malerisch zwischen Streuobstwiesen gebetteten Dorf am Rande der Region Stuttgart.

Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt entstand in dem erhöhten Anschlussgelände ein steiler Abhang, der zudem mit einem gewissen Rückschwenk modelliert werden musste, um die Sicht zu verbessern, weil die Fahrbahn einen Bogen macht. Den Boden sanft ansteigen zu lassen, war nicht ohne weiteres machbar, er ist privates Eigentum; nicht weit entfernt von der Hangkante stehen Wohnhäuser mit Gartenterrassen. Daher musste die Böschung auf rund 120 m Länge bis in 2,50 m Höhe gestützt werden.

Diese Aufgabe übernehmen gestaffelte SANTURO Weinbergmauern. Sie bieten einen ungewohnten Anblick, denn sie befinden sich in Drahtgitterkörben, landläufig als Gabionen bezeichnet. Wie es dazu kam, schildert Joachim Lillich vom Fachbereich Straßenbau des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis.

„Die Gestaltungslinie SANTURO ist uns schon vor einigen Jahren aufgefallen", erinnert er sich. „Mittlerweile machen wir sehr viel damit. Sie überzeugt nicht nur optisch, sondern auch durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem sind schöne Kombinationen möglich." Das von der Firma braun – Ideen aus Stein, Amstetten, produzierte Sortiment umfasst neben verschiedenen Mauersystemen einschließlich Abdeckplatten unter anderem auch Bodenbeläge und Stufen. Sie sind aus einem besonderen feinkörnigen Beton gefertigt, der durch eine entsprechende Bearbeitung das Aussehen von Sandstein hat. Die Steine der Weinbergmauer wirken wie hammerecht behauen; es gibt sie in sieben Längen von 250 bis 600 mm.

Das Produkt passt ins Ortsbild

In Öschelbronn bestehen einige Einfassungen sowie Sockelmauern für Zäune aus SANTURO Steinen; Gehwege und Freiflächen sind mit dem Klassiker TEGULA Pflasterstein gepflastert – ein harmonisches Ensemble dessen freundliche Ausstrahlung nicht zuletzt auf den hellen Farbtönen Jurabraun und Juragelb beruht. Aufgrund dieser gezielten Ansätze einer durchgängigen Gestaltung ergab sich das Material für die Hangsicherung an der Hauptstraße geradezu von selbst. „Großformatige Blocksteine hätten das Ortsbild stark beeinträchtigt. Rohe Betonwände sowieso. Sie lassen sich zwar elegant verblenden, doch dagegen sprach der enge Kostenrahmen. So erhielten SANTURO Weinbergmauern den Vorzug. Und zwar in Trockenbauweise."

Eine neue Bauvarianteals Problemlösung

Allerdings zeigte sich, dass die statischen Erfordernisse nicht auf der ganzen abzustützenden Strecke gegeben waren und die Mauern in der ursprünglich an gedachten Ausführung dem Druck von Erdreich und Wasser nicht standhalten konnten. So kam man auf den Gedanken, die Steine der Mauern in Drahtgitterkörbe zu packen, die eine Bewehrungsfunktion übernehmen, und mit Schotter zu hinter füttern.

Meist werden solche Behälter aus verzinktem Stahldraht mit Bruchgestein verfüllt seltener mit Rundkornmaterialien. Sie haben sich seit langem bewährt, sind sehr belastbar und können modulartig verwendet werden, auch frei stehend. Ideal für Natur und Landschaft, setzen sie neuerdings sogar in der modernen Gartenarchitektur überraschende Akzente. Wo dagegen bestimmte Bau- und Kulturtraditionen das Umfeld beherrschen, können sie als Fremdkörper empfunden werden.

Anders in diesem Fall: Allein schon der regelmäßige Steinverband sorgt für einen hochwertigen Eindruck. Der typische zeitlose Charme einer Weinbergmauer ist auch hinter Gitter präsent. Zumal man bei der Wahl der Körbe auf eine dezente Konstruktion achtete. Sie haben quadratische Maschen mit 100 mal 100 mm Weite. Die Verbindungspunkte sind geschweißt.

Den Zuschlag für die praktische Ausführung erhielt das in Winnenden ansässige Unternehmen Klöpfer GmbH & Co. KG. Eine frostfreie Fundierung ist bei Gabionen nicht immer zwingend notwendig, weil leichte Verformungen schadlos für die gesamte Konstruktion abgefangen werden können. Die Körbe wurden mit etwa 10 Prozent Anlauf eingebaut und dann bestückt. Ihre Abmessungen betragen 2,00 x 1,00 x 1,00 m. Die folgenden Lagen sind zum Teil niedriger und etwas versetzt angeordnet.

Gelungene Gesamtgestaltung

Zur Straße hin blieb noch Platz für einen schmalen Pfad. Er ist mit grauem Granit gepflastert, was zum Metall passt. Insgesamt gelang es in Öschelbronn, die schwierige Situation funktional zu meistern und mit den ästhetischen Belangen auf einen schlüssigen Nenner zu bringen. Das Ergebnis „findet große Akzeptanz" bei der Bevölkerung, freut sich Joachim Lillich.

Somit erweisen sich SANTURO Weinbergmauern in Gabionen als eine ideale Verwendung. Sie gewährleisten eine Standfestigkeit, die denen von Schwergewichtsmauern gleichkommt. Dennoch gestalterisch fügsam, bietet sie in vielen Bereichen neue Lösungen.



Objekt

Hangsicherung an der Durchfahrtsstraße in Öschelbronn

Bauherr

Landratsamt Rems-Murr-Kreis

Eingebautes Produkt

217 m² SANTURO Weinbergmauern
 

Planung

Ingenieurgesellschaft Pressel Molnar, Urbach

Ausführung

Klöpfer GmbH & Co. KG, Winnenden