CO2-neutrales Unternehmen – geht das überhaupt?
Seit Einführung unseres Energiemanagement-Systems nach DIN EN ISO 50001 im Jahr 2015 arbeiten wir mit dem Einsatz von neuen Technologien und Prozessoptimierungen intensiv daran, unseren CO2-Ausstoß kontinuierlich zu reduzieren. Von der ersten Ermittlung unserer Treibhausgasbilanz im Jahr 2018 konnten wir die Emissionen durch diverse Maßnahmen bis heute um 54 % in den von uns direkt beeinflussbaren Scopes 1 und 2 verringern.
Grundsätzlich wird bei der CO2-Bilanzierung zwischen Scope 1, 2 und 3 unterschieden. Scope 1 umfasst die direkte Freisetzung klimaschädlicher Gase im eigenen Unternehmen, Scope 2 die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase durch Energielieferanten und Scope 3 die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase in der vor- und nachgelagerten Lieferkette.
CO2-Restmengen, die wir nach aktuellem Stand noch nicht vermeiden konnten, kompensieren wir jährlich mit zertifizierten Klimaschutzprojekten. Mit Einhaltung der Reihenfolge von Vermeidung, Reduktion und Kompensation dürfen wir uns mit Stolz als CO2-neutrales Unternehmen durch Kompensation in Scope 1 und 2 bezeichnen.
Kompensation ja, aber richtig!
Nach den Rahmenbedingungen für die Kompensation unter dem Pariser Klimaabkommen muss die Integrität der CO2-Kompensation sichergestellt sein. Konkret müssen von den Projektbetreibern Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass in Klimaschutzprojekten erzielte Emissionsreduzierungen doppelt gezählt werden – einmal vom Gastland und einmal von den Projektbetreibern. Diese Voraussetzung kann von unserem Kompensationspartner atmosfair als nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Klimaschutzorganisation erfüllt werden. Wir setzen auf Klimaschutzprojekte mit Corresponding Adjustments, d.h. bei welchen eine Doppelzählung nachweislich ausgeschlossen ist.
Konkret kompensieren wir alle in Scope 1 und Scope 2 anfallenden Emissionen, die an unseren Standorten in Amstetten und Tübingen-Hirschau freigesetzt werden. Bei den in Scope 3 anfallenden Emissionen liegt der Fokus unseres Handelns und unserer Investitionen ganz bewusst auf Vermeidung und Reduktion. Das bedeutet, dass wir bei der Auswahl unserer Geschäftspartner und bei der Beschaffung von Gütern immer unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auswählen und Faktoren entlang der Wertschöpfungskette im Rahmen unseres Energiemanagement-Systems ständig optimieren. Somit kompensieren wir alle von uns unmittelbar beeinflussbaren Emissionen und sorgen gleichzeitig dafür, dass alle Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Lieferkette so gering wie möglich gehalten werden. Das ist für uns fairer und nachhaltiger Umweltschutz.
Klimaschutzprojekte, die wirklich helfen
Bei der Auswahl von Klimaschutzprojekten ist nicht nur auf die Vermeidung der Doppelzählung zu achten, sondern auch auf ihre Zusätzlichkeit. Das heißt, dass das Projekt ohne die Finanzierung über CO2-Zertifikate nicht zustande gekommen wäre. Zudem lässt unser Partner atmosfair seine Klimaschutzprojekte sowohl durch die UN (CDM, zukünftig Artikel 6 des Pariser Klimaschutzabkommens) als auch durch den Gold Standard zertifizieren. Das garantiert nachhaltige CO2-Einsparungen durch unabhängige, von der UN akkreditierte Prüfer, die für jede zertifizierte Tonne CO2 haften.
Unser Kompensationsbeitrag fließt in das Projekt „Kleinbiogasanlagen in Nepal" mit einer Gesamteinsparung von 680.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Mithilfe von über 240.000 Biogasanlagen werden Haushalte unabhängig von Feuerholz, wodurch Wälder entlastet werden und sich langfristig regenerieren können.
Mehr zum Projekt finden Sie unter atmosfair Klimaschutzprojekt.