Neuorientierung für die Freiraumplanung
Klima- und Wetterextreme samt Urbanisierung verlangen neue Lösungswege in der Bau- und Planungsbranche bis hin zu neuen Technologien. Diese Neuorientierung stand im Mittelpunkt des 15. SteinForums, zu dem braun-steine am 19. April nach Neu-Ulm lud. Rund 200 Landschaftsarchitekten und Bauentscheider nahmen an dem ganztägigen Symposium des Betonsteinunternehmens teil und diskutierten mit Referenten aus Politik, Planung und Wissenschaft. Die Themen spannten sich von der kleinen Einheit Betonstein bis zur Zukunftsfrage Energie- und Klimapolitik.
„Es braucht Mut für einen Wandel", so Felix Braun, geschäftsführender Gesellschafter der braun-steine GmbH aus Amstetten. Der Input von Planern sei ebenso wichtig wie Hersteller, die neue Beton-Technologien anbieten. In dem Zusammenhang stellte der leitende Produktentwickler Andreas Brunkhorst die umfangreichen Produktinnovationen für 2018 vor und forderte die Planer auf zu einer „Freiraumplanung mit Gesicht", die bereit sei, Innovationen zu integrieren.
Mut zeigte auch Martin Kaufmann, Oberbürgermeister von Leonberg, bei der Ortsumgestaltung von Rudersberg. Allen politischen Hürden zum Trotz verhalf er als Bürgermeister der Gemeinde zu einem verkehrsberuhigten Zentrum. Das an „shared space" angelehnte Verkehrskonzept bewirkte eine lebenswerte und preisgekrönte Ortsmitte.
Sebastian Schattenfroh, Fachanwalt und Justiziar des BDLA, informierte über Tücken und Spielräume bei Produktvorgaben in Ausschreibungen. Sein Fazit: Bei öffentlichen Auftraggebern sind Produktvorgaben nur selten zulässig und mit hohem Fehlerrisiko behaftet. Erforderlich sei daher eine präzise Begründung und umfassende Dokumentation.
Anschauliche Baupraxis bot der Vortrag von Piet Werland. Der Landschaftsarchitekt und Sachverständige zeigte an konkreten Beispielen typische und vermeidbare Baufehler bei Pflastersystemen. Da die Zahl der rechtlichen Schadensfälle zunehme, lohne es sich, Baustoffe und Baugrund mittels einfacher Verfahren selbst zu prüfen.
Zum Abschluss erläuterte Franz Josef Radermacher die globalen Zusammenhänge von Energie und Klima, die Basis für unseren Wohlstand bilden. Wie Klima das Wachstum begrenzt, zeigte der Wissenschaftler und Mitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome anhand verschiedener Entwicklungsszenarien auf. Unter dem Stichwort „Dekarbonisierung", verwies er auf Lösungsansätze, die Ressourcen und Klima für zukünftige Generationen schonen.