ED. ZÜBLIN AG – Direktion Neu-Ulm
Die Erweiterung der Züblin-Direktion in Neu-Ulm ermöglichte die Schaffung eines repräsentativen Eingangshofs. Dieser präsentiert sich in auffälligem Streifenlook in den Farben Rost und Greige – der Belag greift mit seinem Wechselspiel aus FERRO CONCRETE® und VELVET CONCRETE® die Linearität der Freiraumstruktur und das Streifen-Logo des Bauunternehmens Züblin auf.
Die Farben Greige und Rost setzen Akzente bei Züblin
Die Züblin-Niederlassung in Neu-Ulm wandelte sich im Jahr 2019 von einem Bereichs- zum Direktionsstandort, was mit einem erhöhten Platzbedarf einherging. Das Bestandsgebäude wurde saniert, modernisiert, auf-gestockt und um einen L-förmigen Neubau erweitert – parallel dazu brauchte es für die Freianlagen eine neue Raumplanung: Die bauliche Fassung in U-Form ermöglicht nun einen geschützten Eingangsbereich, der sich nach Südwesten zur Straße hin öffnet, die notwendige Parkplatzerweiterung gliedert sich im Nordwesten an.
Die ursprüngliche Idee war, den Hofplatz der Züblin-Niederlassung mit Naturstein zu belegen. Schließlich sollte das Entree einen repräsentativen Charakter vermitteln und nicht nur als Pausenhof zur Begegnung dienen, sondern sich auch bei Veranstaltungen flexibel möblieren lassen. Schnell sei aber klar gewesen, dass die ungleiche Textur eines Natursteins eher Unruhe vermittele und sich Betonstein für die gewünschte Wirkung viel besser nutzen ließe, erläutert Susanne Irsch, Planerin im Landschaftsarchitekturbüro Prof. Schmid und Rauh, das den Entwurf der Außenanlagen verantwortet: »Der Betonstein schafft ein ruhigeres, harmonischeres Gesamtbild und der Kontrast der Streifen kann in der Fläche besser wirken.«
Ein Farbkonzept von Greige und Rost
Nach ausführlicher Bemusterung entschieden sich die Planungsbeteiligten für die Terrassenplatten VELVET CONCRETE® in der Farbe Greige mit Quarzit-Glimmer-Vorsatz und Patinierung, kombiniert mit rostfarbener Bänderung aus FERRO CONCRETE®. »Greige«, eine Wortschöpfung aus Grau und Beige, knüpft an die sanften Naturtöne in ihren vielfältigen Nuancen an. Die Farbe Rost der FERRO CONCRETE®-Steine greift die Freude am oxidierten Metall auf. Die natürlich bedingte Veränderung der rostigen Oberfläche verleiht dem Produkt eine besonders spannende und einzigartige optische Wirkung.
Die linearen Streifen sind nicht willkürlich gewählt, sie greifen die Elemente der Freiraumstruktur auf: »Das Streifenthema hat sich aus den Stützwangen und Treppenelementen ergeben«, erläutert die Landschaftsarchitektin. Der Eingangshof, geschützt an drei Seiten durch den u-förmigen Baukörper, öffnet sich zur Straßenseite hin, muss dabei aber einen Höhenunterschied von über einem Meter bewältigen. Außer einer Stufenanlage brauchte es zusätzlich einen barrierefreien Zugang zur Hoffläche, dessen Rampen parallel zu den Stufen, von Mauerscheiben gestützt nach oben führen. Die Verlegerichtung der Platten und die in Rostfarbe akzentuierenden Bänder setzen die Linearität von Stufen und Stützwangen fort. Hinzu kommt der spielerische Rückgriff auf das Züblin-Logo – zwei markante Streifen, die die Wortmarke ober- und unterhalb fassen: »Das Streifen-Thema nimmt Bezug auf das Logo, die Streifen sind im Ferroton dargestellt«, so Landschaftsarchitektin Susanne Irsch.
Gestaltung des Entrees lässt Aktionsraum
Die Platzgestaltung ist formal, nur wenige Elemente gliedern den Freiraum und lassen ausreichend Raum für Aktionsflächen und eine flexible Nutzung des Eingangsbereichs. Den Rahmen bildet eine grüne Bepflanzung: Im Hintergrund zum Gebäude hin sind es Eiben als immergrüner Blickschutz, im Vordergrund dominieren Blühstauden, die je nach Jahreszeit wechselnde Farben und Leitstauden in den Mittelpunkt rücken. Gräser wie Diamantgras setzen Akzente, bodenbedeckendes Geranium schaffte eine geschlossene Vegetationsdecke und erleichtert die Pflege. Die beiden langgestreckten Bankelemente aus Hartholz ordnen sich in das Streifensystem ein und greifen den Ferroton der Plattenbänderung auf. »Ebenso wie die Staudenpflanzung vermitteln sie eine Leichtigkeit in der Gestaltung«, erläutert die Planerin. Die Bänke scheinen über den rostfarbenen Streifen aus FERRO CONCRETE® fast zu schweben, denn ihr Untergestell basiert jeweils auf einem einzigen schmalen Stahlfuß. Dieser ist mittig im rostfarbenen Plattenband verankert, nach oben folgt in horizontaler Flucht die Rückenlehne der doppelseitigen Sitzbank.
Technik im Verborgenen
Ein in der Platzmitte gepflanzter Amberbaum wird in den nächsten Jahren als Baumsolitär für Schatten sorgen. Die offene Baumscheibe ist bepflanzt, der Wurzelraum erstreckt sich im Baumsubstrat auch unterhalb der angrenzenden Pflasterfläche. Der Eingangsplatz ist nicht unterkellert, das ermöglicht einen direkten Bodenanschluss für die Pflanzung und eine ungebundene Belagsfläche für die Steinplatten. Diese sind eng verlegt, eingesandet und mit Brechsand verfugt. Die Entwässerung der Platzfläche verläuft über eine Fassaden-Drainagerinne und über kaum sichtbare Schlitzrinnen aus Edelstahl, die parallel zu den rostroten Plattenbändern liegen. Die 4-fache Rundumverzahnung der FERRO CONCRETE®-Steine, die den Belag farbig rhythmisieren, gibt dem Plattenverbund eine hohe Verschiebesicherheit.
Das VS 4-Pflastersystem kommt auch auf den Parkplatzflächen nordwestlich des Neubaus zum Einsatz mit dem Steinsystem SPIRELL®: Um möglichst viele Parkplätze zu schaffen, aber dennoch eine Entwässerung vor Ort zu gewährleisten, entschieden sich die Landschaftsarchitekten für den Längsrasenfugenstein SPIRELL® in Naturgrau mit edlem Quarzit-Vorsatz. Der quadratische Stein SPIRELL® im Format 30 × 30 segmentiert die einzelnen Parkplätze. Beide sind verschiebesicher dank 4-facher Rundumverzahnung, der Längsrasenfugenstein ermöglicht über seine breiten Fugen zusätzlich eine hohe Entwässerungsleistung für das anfallende Regenwasser.
Da die Flächen hochfrequentiert sind, verzichteten die Bauherren auf Rasen und ließen die Fugen mit Splitt verfugen. Das Oberflächenwasser fließt über eine Rigole mit vorgesetzter Filteranlage in die angrenzenden Versickerungsmulden, die zugleich als Baumbeete der Parkplatzbepflanzung dienen.
Das Landschaftsarchitekturbüro Prof. Schmid und Rauh zeichnete für den Entwurf der Freianlagen verantwortlich, die Ausführung und Bauleitung übernahm das Unternehmen Züblin selbst. In Abstimmung, Zusammenarbeit und Ergebnis rundum gelungen, resümiert Susanne Irsch das Bauprojekt. Das bestätigt auch das positive Feedback von Bauherrenseite: Durch die detaillierte Ausführungsplanung und die gut durchgeführte Bemusterung ließen sich bereits im Vorfeld viele offene Fragen klären, was eine reibungslose Ausführung ermöglicht habe, so Matthias Schwab, Projekt- und Bauleiter der Ed. Züblin AG.
Objekt
Erweiterung der Züblin-Niederlassung in Neu-Ulm samt Neugestaltung der Freianlagen
Planung
Prof. Arno S. Schmid und Manfred Rauh Landschaftsarchitekten GmbH, Neu-Ulm
Ausführung
Ed. Züblin AG
Fertigstellung
2022
Produkt
FERRO CONCRETE®, Nr. 195 Rost; VELVET CONCRETE® PLANLINE, Nr. 200 Greige; Spirell® Längsrasenfugenstein, Nr. 10 Naturgrau
Produkthersteller
braun-steine GmbH