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Trockenmauern zur Weinberg – Sanierung in Harmonie mit Flora und Fauna

Stützen, verschönern, harmonieren: Im malerischen Öschelbronn sichern SANTURO Weinbergmauern den Hang. Sie grenzen an die Ortsstraße. An diesem Beispiel sieht man, dass es nicht immer Schwergewichtsmauern für überzeugende Lösungen braucht.

In Systembauweise erstellte Ökologische Weinbergmauern von SANTURO haben nicht nur wirtschaftliche Vorteile. Sie bieten zahlreichen gefährdeten Tierarten willkommene Lebensräume, wie Untersuchungen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen zeigen. Somit werden auch die Anforderungen des Arten- und Naturschutzes erfüllt

Die traditionellen Terrassenmauern und Staffeln in Weinberglandschaften sind ein wertvolles historisches Kulturgut. Sie haben auch große Bedeutung als Biotope für seltene Tier- und Pflanzenarten und sind daher unter Naturschutz gestellt. Doch viele dieser Mauern müssten dringend saniert werden. Ihre Ausbesserung oder Wiederherstellung ist an strenge Auflagen gebunden, wozu die Verwendung von behauenen Natursteinen in Trockenbauweise gehört. Stand dazu früher Material aus der Umgebung zur Verfügung, das aber oft nicht ausreichend frostbeständig war, gestaltet sich dessen Beschaffung mittlerweile meist schwierig und teuer. Zudem erfordert der Aufbau dauerhaft standsicherer Natursteinmauern viel Erfahrung und ist sehr arbeitsintensiv. Dementsprechend hoch sind die Kosten, selbst unter Berücksichtigung öffentlicher Zuschüsse, die mancherorts bewilligt werden.

Wirtschaftlicher ist deshalb die Verwendung der Ökologischen Weinbergmauer von SANTURO, einem Produktprogramm aus Sandsteinbeton. Dank verschiedener, aufeinander abgestimmter Formate lassen sich unregelmäßige Wechselschichtmauern einfacher und schneller errichten als mit Natursteinen. Die Stirnseiten der SANTURO Steine sind ungleichmäßig behauen. Etwa ein Drittel weist auch an Ecken und Kanten größere Abweichungen auf. Daraus resultiert ein natürliches Erscheinungsbild, das sich harmonisch in die Landschaft einfügt.

Vergleichende Studien

Wie Ökologische Weinbergmauern von SANTURO aus naturschutzfachlicher Sicht zu bewerten sind, untersuchte das Institut für Angewandte Forschung (IAF) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen – Geislingen. Dabei wurden die wissenschaftlichen  Mitarbeiter unter Projektleitung von Prof. Dr. Konrad Reidl durch Spezialisten für verschiedene Artengruppen unterstützt.

Unter Beteiligung der zuständigen Naturschutzbehörden waren im Jahr 2008 auf einem brachgefallenen Rebhang in Wendelsheim bei Rottenburg umfangreich Trockenmauern teils aus Schilfsandstein, teils mit SANTURO wieder aufgebaut worden. Damit gab es ideale Voraussetzungen für vergleichende Studien, ohne dass unterschiedliche Rahmenbedingungen möglicherweise die Ergebnisse verzerren. Erfasst wurde das Vorkommen von Ameisen, Laufkäfern und Wildbienen sowie Flechten.

„Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die noch jungen Mauern aus SANTURO Betonsteinen ein großes Artenspektrum der umliegenden Flächen aufweisen", zieht der Abschlussbericht Bilanz. Es konnten alle genannten Insektengruppen aufgefunden werden, darunter auch viele gefährdete, landes- und bundesweit geschützte Spezies. Das ist wesentlich auf die abwechslungsreiche Fugenstruktur und Hinterfüllung ähnlich wie bei Trockenmauern aus Natursteinen zurückzuführen. Auch Flechten, die für basen- und nährstoffreiche Standorte typisch sind, haben sich bereits eingestellt. Mit zunehmender Verwitterung der Steinoberflächen ist eine Ausweitung des Artenspektrums zu erwarten.

Vollwertige Alternative

Die Untersuchung belegt, dass es weniger auf das Baumaterial ankommt, ob eine Mauer im Hinblick auf den Arten- und Naturschutz Bedeutung erlangt. Das Umfeld und seine Nutzung, die Sonneneinstrahlung und vor allem die Fugenstruktur haben einen deutlich größeren Einfluss und wirken sich differenzierend auf die Besiedlung der Mauer aus. In für den Naturschutz sensiblen Bereichen gilt es darauf zu achten, raue Oberflächen sowie unterschiedlich breite Fugen zu schaffen, damit für spezialisierte Felsenbewohner geeignete Spalten und Nischen entstehen. Sie sollten häufiger Anschluss zum rückwärtigen Erdreich haben. Außerdem wird eine naturnahe Bepflanzung von Mauerkrone und Mauerfuß empfohlen. Diese beeinflusst das Kleinklima positiv und hält Nahrungsangebote für Blüten besuchende Insekten bereit.

Der Forschungsbefund hat Dr.-Ing. Holger Keppel, Baubürgermeister in Rottenburg, überzeugt. Er kann sich Ökologische Weinbergmauern von SANTURO „als Alternative zu Natursteinmauern sehr gut vorstellen. Auch die Kombination aus beiden ist möglich".

 


Objekt

Sanierte Weinbergmauern in 72108 Rottenburg-Wendelsheim


Produkt

SANTURO ökologische Weinbergmauer, Farbton Schilfsand


Ausführung

Norbert Baur Bauunternehmung, 72108 Rottenburg-Wendelsheim


Naturschutzfachliche Untersuchung

Institut für Angewandte Forschung (IAF), Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, 72622 Nürtingen


Produkthersteller

braun-steine GmbH, 73340 Amstetten